Erstmals erwähnt wurde das heutige Höwisch in den nachweisbaren Urkunden im Jahre 1312 als Howisch, was deutschen Ursprung ist und eine Anhöhe, meist eine Wiese in einem Überschwemmungsgebiet bedeutet. In dieser bei Riedel und Zahn genannten Urkunde wird als Pfarrer im Ort Konrad Spiegel erwähnt. Weiterhin sind die Namen des Probstes des Arendseer Klosters Meinhard sowie Pfarrer Heinrich aus Losse erwähnt. 1375 wird die Namensbedeutung von Howisch noch deutlicher in seinem Ursprung erkennbarer als es im Landbuch Karls IV. Hogewisse bezeichnet wird. Danach hatte der Ort 13 zinsbare Hufen neben neun Stück der damaligen Grundherrschaft, von denen die Herren von dem Knesebeck einige Einkünfte erhalten.

In einer Urkunde von 1519 belehnt der Kurfürst Joachim dann die Grafen von Hoya mit dem Dorf Hoywisch in der Aldemark, das die von Jagow zum Afterlehn tragen. In den „Beyträge zur Geographie, Geschichte und Staatenkunde“, Band 2 von Johann Ernst Fabri aus dem Jahre 1796 wird Höwisch so beschrieben: „Das Dorf Höwisch in den Urkunden Howische so der Howtsche auch Hoywlsch, eine kleine Meile von Seehausen und von Arendsee liegt auf ne Ebene der Lange nach von Süden nach Norden. Es besteht aus einer langen auf beiden Seiten mit Baume bepflanzten Strasse und 20 Höfen, nämlich 4 Bauern, worunter ein Lehnschulze, 6 Halbbauern, 6 Kossathen und 4 Käthnern; im Jahre 1793 hatte es 162 Einwohner. Von 787 bis 1793 (in 6 Jahren) sind hier 28 gebohren, 24 gestorben und 7 Paar kopulirt (verheiratet). Ein Schmidt, ein Rademacher und 2 Schneider sind hier die einzigen Handwerker. Ackerbau und Viehzucht machen zwar die Hauptnahrung des Ortes aus, sind aber doch nicht von Bedeutung. Der Acker ist theils sandig theils sauerbeitzig und der Ertrag belauft sich auf das 3te bis 5te Korn. Das Sommergetraide pflegt besser zu gerathen als das Wintergetraide. Höwisch hat überhaupt 24 Hufen. Die Wiesen find nur schlecht und die Einwohner sehen auch gerade den Nutzen des Kleebaues ein. Der Viehstand beläuft sich ohngefähr auf 100 Stück Rindvieh und 60 Pferde. Holz hat es kaum zur Nothdurft. Höwisch ist eine zu Seehausenschen Inspektion gehörende Mater. Kirche und Thurm befinden sich mitten im Dorfe, und sind massiv, im Thurm sind 3 Glocken. Der größte Theil des Orts gehört denen von Jagow zu Crüden, Pollitz und Stresow, und denen von dem Knesebeck zu Tylsen. Es gehört zum Canton des Stendalischen Infanterie Retigtments. Auf der Ostseite der Feldmark macht der Zehren Graben die Gränze. Nördlich vor dem Dorfe liegt eine, einem Eigenthümer zugehörende Windmühle“. Weiterhin ist zu lesen, das Höwisch 24 Feuerstellen hat und Gagel eine Kirchenfiliale von Höwisch ist.

Der Ursprung der Bockwindmühle ist historisch nicht belegt. Nur dass sie Familie Zander aus Dewitz gehört haben soll. Von 1932 bis 1947 habe eine Familie Kruse die Mühle betrieben. Im Jahre 1953 sei die Windmühle schließlich stillgelegt und später von der LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) abgerissen worden.

Im Einwohnerbuch von 1930/1931 wird Höwisch schon zu Gagel gehörend benannt – zum Amtsbereich Bretsch. Das Standesamt war in Höwisch und wurde von Albert Arndt geleitet, Amtsvorsteher war Wilhelm Päper. 1933 lebten im Ort 196 Einwohner und 1939 waren es 194. Im Jahre 2008 wohnten noch 138 Menschen in Höwisch.

Für kunstinteressierte Besucher des Ortes dürfte die alte Dorfkirche besonders interessant sein. Sie wurde 1312 das erste Mal erwähnt und war somit der eigentliche Anlass für das 700-jährige Jubiläum im Jahre 2012. Die Schutzheilige der dreiteiligen Feldsteinkirche ist die Heilige St. Katharina. Als Patrone werden die von Jagow in Aulosen und Groß Garz genannt. Ein schlanker Dachreiter krönt seit 1813 das Turmdach. 1906/1907 wurde die Kirche saniert sowie durch einen Dreiachtelschluss erweitert und zusammen mit der Turmhalle eingewölbt. Im selben Jahr wurden auch die schönen Bachsteingesimse aufgemauert. 1933 wurde die Wetterfahne das erste Mal auf den Dachreiter angebracht. Beim Umbau 1906 wurden auch die Fenster neu eingebrochen und verändert sowie im Chor eine Kreuzdecke eingebracht, so dass nur der sehr stabile Feldsteinturm heute noch eine Vorstellung vom Aussehen der alten Kirche vor dem Umbau vermittelt. In den Kunstführern wird besonders ein Gotischer Flügelaltar aus den Jahren um 1450 erwähnt. Um 1930 soll er noch auf dem Boden des Schulgebäudes gelagert worden sein, ebenso ein barocker Taufengel. Das heutige Gestühl und der Altar und die Kanzel wurden 1907 eingebaut. Sehenswert sind auch die Glasfenster der Kirche hinter dem Altar. Das Motiv zeigt die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu.

Als erster Pfarrer der Gemeinde ist wohl der in der Urkunde von 1312 erwähnte Pfarrer Konrad Spiegel anzusehen. Der letzte Pfarrer mit einer Pfarrstelle im Ort war Hans-Georg Staemmler von 1951 bis 1953. Zwei Jahre danach kam die Kirchengemeinde Höwisch zu Neulingen. Insgesamt gab es in Höwisch 27 Pfarrer. Nach der Reformation wurde die Pfarrstelle in Höwisch Vakanz und erst nach 1576 mit Bartholomäus Platow wieder besetzt.

Spricht man von der Höwischer Kirche, so wird man immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass im Ort einmal ein richtiger Schatz gefunden wurde. Bei der Erweiterung des Chores 1907 stieß man links vom Altar unter den Ziegelsteinen des Fußbodens dicht an der Wand auf zwei gelbe Steingutkannen, die mit großen und kleinen Silbermünzen aus dem Jahren 1516 bis 1527 bis zum Rand gefüllt waren. Auch eine etwa ein Euro große Goldmünze war darunter. Die Münzen wurden den Staatlichen Kunstsammlungen zu Berlin übergeben.

Neben der Dorfkirche sind die noch zahlreich erhaltenden Hausinschriften vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert sehenswert. Sie zeugen vom Stolz der Hauserbauer, aber auch von der Frömmigkeit. Denn sie stammen zumeist aus dem „Altmärkisch-Prignischen Gesangbuch“, welches zu dieser Zeit für den Gottesdienst in allen Häusern vorhanden war. Im Neulinger Kirchenbuch fand der dortige Ortsbürgermeister, Axel Tiemann, einen Eintrag, nachdem sich die Neulinger 1719 beim Amtmann in Arendsee beschwerten, weil der Pfarrer ihnen die Wetterpredigt versagt hatte. Das Amt befragte den Pfarrer und erfuhr, dass er die ihn zustehende Akzidenz von drei Scheffel Hafer noch nicht erhalten hatte. Wie er betonte, würde er die Wetterpredigt sogleich halten, sobald er den Hafer bekommt. Diese Wetterfeiern, bei denen vor allem um gutes Wetter für die Ernte und das Ausbleiben von Unwettern wie Hagel gebetet wurde, waren nicht gern gesehen, da sie oft als heidnisches Überbleibsel galten. Die Wettergottesdienste in Neulingen, Höwisch und Leppin sind noch bis in das 19. Jahrhundert nachweisbar.

In der Feldmark im Grenzgebiet der Gemarkungen von Neulingen, Gagel und Höwisch spielt auch eine Sage, die bei Wilhelm Zahn in seiner Heimatkunde der Altmark von 1892 erwähnt wird und von Neulinger Lehrer Heike 1937 aufgeschrieben wurde. Danach muss der Neulinger Dorfschulze wegen Meineides nachts bei Vollmond ohne Kopf auf einem Schimmel die Gemeindegrenzen von Neulingen zu den Nachbarorten abreiten.

Beim Streifzug durch die Geschichte des Ortes soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Einwohner einmal sehr viel Zivilcourage zeigten. Als die Abfallwirtschaft in der DDR nahe Höwisch eine Sondermülldeponie errichten wollte, protestierten im Jahre 1988 Bauern, Bürgermeister, LPG-Vorsitzende und Pfarrer gemeinsam gegen diese Anlage. Es soll das erste Mal gewesen sein, dass der Bau einer Deponie für Sondermüll in der DDR nach Protesten der Bürger gestoppt wurde.

1933 erhielt Höwisch eine Feuerwehr, zuvor hatte der Ort nur eine Löschgruppe. Als Gründungsdatum ist der 29. Januar 1933 überliefert.